Fühlten sich unsere Spiele in letzter Zeit immer an, wie ein flott fahrendes Cabrio entlang einer von Eichen gesäumten Allee: einmal drei Pünktchen da, ein Bezirkspokal hier, Spaß im Sachsenpokal, bewegten wir uns doch auf der schönen Seite des Lebens. Ziel zum Jahresabschluss: Anschnuppern der Sonnenseite der Tabelle. Drei Punkte standen im verschneiten Freiberg zum Auswärtsspiel abholbereit. Im Vorfeld war bewusst, das Cabrio ist im Moment wohl nicht zu fahren, zu viele Ausfälle. Aber was muss, das muss: Erwartungen anpassen. Ein hübsches weißes Pferd würde auch zu uns passen, mit ein bisschen mehr Einsatz und Aktivierung von Plan B. Mitte des ersten Satzes war jedoch klar: kraftvoll und erhaben ist heute nichts – es fühlt sich an, als würde man einen kranken Esel den Berg hochziehen. Gehen wir in die Analyse:
Kader: Es zeichnete sich im Training eine harte Trennung zwischen jungen Hüpfern und einer Invaliden-Ecke ab. Glücklicherweise sind wir, aufgrund unserer schönen Anziehung, mit außergewöhnlich vielen Spielerinnen für die Liga gesegnet. Ausfälle sind kompensierbar- weniger geht allerdings nicht. Da unsere Kapitänin, während der Belehrung „Unfallgefahr beim Hobbyturnier“, zu viel am Gin genippt hatte, unterstützte sie uns gemeinsam mit einem gesunden und agilen Paul von der Seitenlinie. Vielleicht waren manche Feldspieler doch noch angeschlagen, bei anderen funktionierte die Kopf-Beine-Schaltstelle einfach heute nicht.
Wir begannen mit Teri (Z), Susi, Helene (AA), Eli, Fee (M), Lisa (D) und Julia als Libera. Das Spiel: Durchwachsen. Mal hält die Annahme, mal nicht. Als Zuspielerin ist das Leben heute stressig und somit konditionell schwierig zu verkraften. Wir wechseln zur Entlastung munter hin und her. Immer mal blitzt ein schöner Angriff auf, Susi trifft die Ecke und Helene schlägt sauber die Linie runter. Der Esel läuft und das Spiel kommt ins Rollen. Wir können es schon und dennoch es ist heute einfach ein bisschen zäh. Und so stopfen wir auch ins eigene Feld, werden in der Abwehr vom Gegner weggefrühstückt und irgendwie bricht unsere Matrix immer, wenn die Gegnerin mit der Nr. 11 aufschlägt. Einen Meter im Feld ist der Aufschlag halt nicht aus, auch beim fünften Versuch nicht. Wir lösen das Problem: Susi, the one an only, nimmt alles, der Rest duckt sich weg. Wir nennen es: Annahmeformation-Raupe. Es herrschten aber wirklich starke Saharawinde der unermüdlichen Deckenlüftung, nur deshalb landeten unsere Aufschläge so konsequent im Aus.
Fortlaufend im Spiel verdeutlicht sich die Situation, der eine Teil der Mannschaft hängt halbtot auf dem Esel, der Rest zieht vorn mit aller Macht. Immer Mal übernimmt eine die Verantwortung fürs Team.
Lobenswert zu erwähnen: Eli kann nun hart Schlagrichtungen hauen. Fee rettet uns mit ihrer Aufschlagserie den Hintern. Es fühlt sich gut an, wenn Phines Hüfte lückenlos an einen anschließt und es plötzlich drüben dunkel wird vom Block.
Wir gewinnen ausreichend 3:1 (25:18 28:26 19:25 25:18). MVP wird Helene, die wahrscheinlich so oft von hinten „Sicherung“ gerufen hat, dass davon alle noch diese Woche träumen. Wir haben natürlich nicht gesichert.
Nächste und übernächste Woche geht es auswärts nochmal los. Mit Wildenfels und Milkau warten Aufgaben auf uns.
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