Damen 1 zeigen große Moral. Sie holen einen 0:2 Satzrückstand auf und gewinnen noch mit 3:2 beim Jacober VV.
Herren 2 reisen am 24.04. zum Schlußlicht Netzkante II - 3 Punkte sind Pflicht!
Mit 3 Punkten im letzten Spiel bei den Volleys Zwickau könnten sich die Damen 1 am 27.04.24 die Chance auf den Klassenerhalt wahren.
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Operation "Eiserner Vorhang"

Wir nehmen sie gerne entgegen, die ersten positiv erstaunten Blicke der Saison. Wir können es tatsächlich noch, oder vielleicht auch erst jetzt – solide ein Spiel gewinnen. Mal so ganz ohne zweistelligen Rückstand im Ersten, ohne Aufstellungsfehler und hektische Aufholjagden. Der LOV-Fan braucht definitiv Nerven, ein Sponsor für Herzmedikamente wäre angemessen, hieß es noch zum letzten Heimspiel. Und dann das, plötzlich strahlt ihm ein 3:0 entgegen, wollte er doch gerade erst den Ticker für den Tiebreak anschmeißen. Mitverfolgen konnte man das Wunder nicht. Denn eines wurden jedem klar, der mit leicht schmerzverzerrtem Gesicht die Dorfstraße entlangholperte, die Moderne hat Mülsen noch nicht erreicht. Das Internet hat keinen Platz in der heiligen Ortmannsdorfer Halle, das Spielprotokoll zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht einsehbar. Man fragt sich zurecht: Was ist passiert?

12:30 Uhr an einem strahlenden Samstag. Unsere Heldenteam des Tages, Königstransfer und Erfolgstrainer, sonnen sich auf der Bank vor der Halle. In der Kabine gibt es eine ruhige und besonnene Ansprache mit einem Schlückchen Sekt. Das Limbacher Team erscheint entspannt, nicht so die Ortmannsdorferinnen. Man sieht, hier wurde geackert, hier wurde taktiert und hier ist man heiß, so wie es die harte Realität der Bezirksligatabelle abverlangt. Jeder verlorene Punkt schiebt einen unweigerlich auf den Abgrund zu und so ist sich der Gegner sicher, gegen uns kann man punkten. Berechtigter Ausgangsgedanke, doch zu früh gefreut^^

Die erste Irritation ereilt den Gegner nur fünf Minuten nach Erwärmungsstart. Die Geräuschkulisse von drüben, ganz klar, eine TUI-Familiyhotels-5*****-Animateurin peitscht ihre Gäste zur Wasseraerobic an. Gleich fliegt eine Poolnudel mit rüber. Man ist schmunzelnd beeindruckt, in Limbach wird also für den Sommerbody geackert bis der Bizeps brennt. Die Gäste sind trainiert und in großer Meute erschienen. Doch man wiegt sich in Sicherheit, ist man doch taktisch perfekt vorbereitet.

Wir kommen zum Einspielen und jeder von uns kennt ihn, diesen Moment. Der Moment, wenn dein Mitschüler dich fragt, was du bei Frage 11 hingeschrieben hast und du realisierst, sch*, ich hab die Rückseite vergessen. Dieses Entsetzen spielt sich nun in einem Gesicht ab, als sich unsere Zuspielerinnen am Netz einspielen. Der Ortmannsdorfer Trainer bekommt leichte Schweißperlen auf der Stirn, denn da steht plötzlich jemand Neues, deren Aura irgendwie schreit, ich mach das nicht zum ersten Mal. Sein Blick schweift weiter und mit Grauen wird ihm das Übel bewusst. Unsere Assassine erwärmt ihren Schlagarm wie die Axt im Walde. Die Halle, irgendwie zu klein für Laura und das Boden-Decke-Phänomen. Jetzt bricht Hektik aus. Der Coach ergreift das Taktikboard, wirft wilde Zeichnungen und Blicke umher. Eine Schar drängt sich um Picassos Meisterwerk. Man nennt es „Plan Z“.

Während wir im Einschlagen gewissenhaft die Netzkante prüfen, fehlt auf Ortmannsdorfer Seite so mancher Hammerangriff und nach blitzgescheiter Analyse lassen sich drüben modische Schals um die Hälse zählen. Optisch ist der Frühling hier noch nicht angekommen, es wird auf gedeckte Farben gesetzt. Limbach dagegen erstrahlt, wie fast immer, mit vollen zwölf Grazien auf dem Protokoll.

Los geht es in den Ersten Satz. Shelly startet im Zuspiel, Lisa auf Diagonal, Jule und Laura auf Außen und Nafee für die Mitte. Kati managed wie gewohnt unseren Annahmeriegel. Und siehe da, auf einmal läuft der Laden. Wir kommen gut rein und Laura zündet mit Sprungaufschlagsraketen. Der Vorsprung ist da. Ein paar kleine Fehler hier und da, aber alles in allem ein komfortabler Satz. Es wird 25:19 eingetütet und verpackt. Jetzt nicht übermütig werden. Und siehe da, irgendwie flog kurz ein Schmetterling durchs Bild. Natürlich haben wir einen kurzen Konzentrationsverlust. Zauberhaft übrigens unsere Jule, die kurzerhand entscheidet, dass sie jetzt raus muss und quer übers Feld rennt mit: „Susi, Susi, ich brauch dich jetzt. Los.“ Glücklicherweise hatte Susi weder gerade fünf Müsliriegel im Mund, noch musste sie mit ihrem Pulli strippen, wie manch andere Spielerin, und war tatsächlich wechselbereit. Und so holen wir solide die zweite Runde mit 25:21. Ortmannsdorf weiß kein Mittel zu finden gegen unser variables und recht stabiles Spiel. Gut gescoutete Aufschlags- und Angriffszonen erleichtern uns das Spiel. Operation „Schere“ und „Eiserner Vorhang“ fruchten. Der „Cognacschwenker“ wird umgesetzt. Unser Königstransfer präsentiert abwechselnd die grüne CPSV-Jacke und das rote Harthauer Weihnachtstrikot. CO-Trainer bei den L.O.-Volleys ist ein schweißtreibender Job. Der Erfolgstrainer ist stolz wie Bolle und wir fahren den Dritten 25:18 nach Hause.  Der Siegeskreis fühlt sich gut an. Streich 1 von 7 ist geschafft.

MVP, aufgrund verbliebener Krater auf gegnerischer Seite, wurde Laura. Elsa durfte gleich bei Shelly mit nach Hause fahren und Duffy schläft bis Samstag bei Jule. Wir sehen uns zum Heimspiel ihr Nasen. Der Kampf gegen den Abstieg geht schon Samstag in die nächste Runde…